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Elizabeth Harvey: Domesticating conquest – German women and the Nazi empire in eastern Europe from expansion to defeat

Vortrag am DHI Warschau | 4. Februar 2025, 18 Uhr

Studien über die nationalsozialistische Besatzung in Osteuropa haben zwei Dimensionen des deutschen Projekts der Unterwerfungs- und Ausbeutungsprojekts der besetzten Gebiete des “Ostens” festgestellt: sowohl eine kolonialistische als auch eine geschlechtsspezifische. Deutschen Frauen wurde oft die Aufgabe zugewiesen, “Deutsche Heime” zu schaffen – ein Zeichen dafür, dass die Deutschen in den eroberten Gebieten bleiben wollten. Für die Eroberer sollten häusliche Räume und eine heimelige Umgebung geschaffen werden. Der Vortrag beleuchtet diesen Drang, sich der Häuser und des Eigentums der besetzten Bevölkerung zu bemächtigen. Außerdem stehen die Folgen für die von Vertreibung und Vertreibung betroffenen Menschen im Fokus. Anhand von privaten Briefen und Tagebüchern aus dieser Zeit wird die Rolle der deutschen Frauen veranschaulicht, die in das “Kolonisierungsprojekt” im nationalsozialistisch besetzten Polen und in den besetzten sowjetischen Gebieten involviert waren – sei es als Hausfrauen, Krankenschwestern, Lehrerinnen oder NS-Funktionärinnen. Es wird diskutiert, wie sie die Verbrechen an der nichtjüdischen und jüdischen Bevölkerung registrierten oder reflektierten und wie sie auf die Niederlage und den Zusammenbruch der nationalsozialistischen “Neuen Ordnung” im Osten Europas reagierten.

Elizabeth Harvey ist Professorin für Geschichte an der Universität von Nottingham. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Geschlechtergeschichte und zur Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, insbesondere zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung Polens. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Women and the Nazi East: Agents and Witnesses of Germanization (2003), auf Deutsch erschienen unter dem Titel “Der Osten braucht Dich! Frauen und nationalsozialistische Germanisierungspolitik”  (2010); und (gemeinsam mit Johannes Hürter, Maiken Umbach und Andreas Wirsching) Private Life and Privacy in Nazi Germany (2019). Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der nationalsozialistischen Politik und Praxis in Bezug auf die Rekrutierung und Nötigung deutscher und nicht-deutscher Frauen als Arbeitskräfte für die deutsche Kriegswirtschaft. Derzeit ist sie am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Abteilung Berlin-Lichterfelde beschäftigt, wo sie als Projektleiterin für die 16-bändige Dokumentenreihe “The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi Germany, 1933-1945″ (De Gruyter) arbeitet. Die englischsprachige Version der Reihe ‘Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945” ist hier zu finden.

Vortragsreihe in Kooperation mit dem Museum des Zweiten Weltkriegs in Gdansk.


Zur Veranstaltungsseite des DHI Warschau


OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Max Weber Stiftung (30. Januar 2025). Elizabeth Harvey: Domesticating conquest – German women and the Nazi empire in eastern Europe from expansion to defeat. Ends of War. Abgerufen am 17. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/136aa


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